Das Körpergewicht wird heute mit dem sogenannten Body Mass Index (BMI) beurteilt. Hier die Formel:
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Durch ein Ungleichgewicht zwischen Kalorienaufnahme und Kalorienverbrauch kommt es zu einer vermehrten Fetteinlagerung. Gründe für das Ungleichgewicht:
Eine sehr wesentliche Rolle spielt die genetische Festlegung des Energieverbrauchs. Erstaunlicherweise scheint nicht nur der Kalorienverbrauch des Körpers, sondern auch die Lust zur Bewegung ein bisschen erblich zu sein.
Obwohl die Unterschiede zwischen einem gutem und einem schlechten Futterverwerter eher gering sind (bis zu 400 kcal), ist der Effekt gravierend. Z.B. isst man genausoviel wie eine gleichschwere und gleichaktive andere Person, nimmt aber, im Gegensatz zu ihr, jeden Monat 1,5 Kilo zu.
Neben der Genetik spielen aber auch Umwelt- und Verhaltensfaktoren
eine entscheidende Rolle bei der Entstehung der Adipositas. Da diese Faktoren
auch beeinflussbar sind, stellen sie eine wichtige Zielgröße von
präventiven und therapeutischen Maßnahmen dar.
Neben der fettarmen und ausgewogenen Nahrungsauswahl hat auch die Art des Essverhaltens
einen Einfluss auf die Entwicklung des Körpergewichts. Von zentraler Bedeutung
ist hierbei der Begriff des gezügelten Essverhaltens. Es konnte gezeigt
werden, dass die Art wie man sich zügelt entscheidend ist.
Zum besseren Verständnis ein Beispiel: Frau x will ab morgen nie mehr Schokolade
essen (= rigide Kontrolle). Nach einem Monat hält sie es nicht mehr aus,
fährt noch abends zur Tankstelle und isst gleich zwei Tafeln.
Auch Frau y hat ein Schokoladen-Problem. Sie beschliesst, die Schokolade nicht
mehr in großen Mengen runter zu schlingen, sondern geniesst nach dem Mittagessen
eine kleine Portion (= flexible Kontrolle).
Es hat sich in Untersuchungen gezeigt, dass die rigide Kontrolle zu einem höheren
Körpergewicht und zu gestörtem Essverhalten führt, während
die flexible Kontrolle mit einem geringeren Körpergewicht und einem geringeren
Ausmaß von Essstörungen assoziiert ist!
Der nächste Faktor ist die körperliche Aktivität. Die Abnahme
der körperlichen Aktivität in den letzten Jahrzehnten läuft weitgehend
parallel zur Zunahme der Adipositasprävalenz.
Auch dies ist wissenschaftlich belegt: Sagen Sie uns, wie lange Sie jeden Tag
fernsehen, dann sagen wir Ihnen, wieviel Sie in den nächsten Jahren zunehmen!
Sind immer wiederkehrende Heißhungeranfälle (ohne
anschliessendes Erbrechen) die Ursache, so spricht man von einer Essstörung
mit dem Namen "Binge Eating Disorder". Ca 10% der Übergewichtigen
haben diese Essstörung.
Die weit verbreitete Annahme, dass psychische Störungen oder emotionale Defizite im Allgemeinen zur Entstehung der Adipositas beitragen, lässt sich hingegen wissenschaftlich nicht belegen!
Weltweit wird eine dramatische Zunahme der Adipositas beobachtet.
Diese Entwicklung hat dazu beigetragen, dass bereits von einer "globalen
Epidemie" die Rede ist.
Die Zunahme von Adipositas kann nicht nur bei Erwachsenen beobachtet werden, sondern ebenfalls bei Kindern und Jugendlichen. Daten aus Hamburger Schularztuntersuchungen deuten darauf hin, dass sich die Häufigkeit der Adipositas allein zwischen 1975 und 1989 mehr als verdoppelt hat.
Diese Entwicklungen lassen befürchten, dass Adipositas in zunehmendem Maße zu einer gesundheitspolitischen Herausforderung wird.
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